stabil glauben – ein neues Buch

Hier kommt eine kleine Anmerkung zum Buch „stabil glauben. Die Basics des christlichen Glaubens.“, Hrsg Thomas Kleine, 2024 Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg.

Es gibt – natürlich – auch ein Kapitel über die Taufe. Leider wird hier die Glaubens- bzw. Bekenntnistaufe aufgezeigt:

In der Taufe bekennt ein Christ, dass er sich zu dem Herrn Jesus bekehrt hat … In der Taufe bekennt sich ein Mensch also öffentlich zu seinem Retter Jesus. Damit ist die Taufe ein äußerlich vollzogenes Zeichen – jedoch kein errettendes Sakrament … Wir bekennen …[die Taufe ist ein wichtiger Schritt,] der Gehorsam und Verbindlichkeit ausdrückt. Wir verwerfen die Lehre, dass durch die Taufe Sündenvergebung und Wiedergeburt geschehen.

 

Das „Lustige“ daran sind die aufgeführten Bibelstellen:

 

Röm 6,1-4 – hier erklärt Paulus, dass wir in der Taufe sterben und auferstehen, also ein neues Leben beginnt (Wiedergeburt)

Kol 2,12 – hier erklärt Paulus, dass wir in der Taufe begraben werden und auferweckt sind (Wiedergeburt)

1. Petrus 3,20 – die Taufe errettet

Apg 2, 38f – die Taufe geschieht zur Vergebung der Sünden

 

Weiterhin wird im Buch behauptet, dass in der Apostelgeschichte gezeigt wird, dass „immer die bewusste Entscheidung eines Menschen“ der Taufe vorausging. Von der Frage abgesehen, ob Missionsberichte eine verbindliche Gemeindelehre enthalten, stimmt die Aussage nicht:

Apg 16,30-34 Durch den Glauben des Kerkermeisters wird das ganze Haus gerettet (31), alle im Haus ließen sich taufen (33), aber dann herrscht nur Freude darüber, dass der Kerkermeister zum Glauben kam. Vom Glauben der anderen Hausangehörigen wird nichts berichtet. Wenn nun, wie das Buch behauptet, die fehlende Erwähnung der Säuglingstaufe das Argument gegen diese ist, so ist hier die fehlende Erwähnung des Glaubens der Mitbewohner also das Gegenargument dafür, dass eine Entscheidung oder der Glaube vorausgehen muss.

 

Das Buch spricht viele Themen des Glaubens an, zum großen Teil auch richtig dargestellt. Die Grundposition des Werkes ist aber eine Theologie der reformierten Taufgesinnten. Das muss man bedenken.